
In vielen Lackierbetrieben verursachen Lackierfehler hohe Nacharbeitsaufwände und Ausschussquoten. Reklamationen führen zu hohen Reparaturaufwänden und zum Imageverlust. In beiden Fällen sind hohe Kosten und eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit die Folgen. Zur Vermeidung und Reduzierung der Lackierfehler und Reklamationen sollten daher systematisch alle Fertigungsschritte - von der Werkstoffauswahl bis hin zur Verpackung der lackierten Produkte - analysiert und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten optimiert werden. Hierbei sollten allgemein gültige und anerkannte Methoden und Prüfgeräte angewendet werden. Dies gilt auch für die Erstellung von Gutachten. Ein Gutachten kann für die beteiligten Betriebe erhebliche finanzielle Konsequenzen haben.
Eine wesentliche Voraussetzung für die Vermeidung von Lackierfehlern und Reklamationen ist die kontinuierliche Optimierung des Lackierprozesses in Verbindung mit Schwachstellenanalysen im gesamten Fertigungsbereich. Mit empirischen und analytischen Untersuchungsmethoden sind die Schwachstellen, Fehlerquellen, Ursachen und ihre Auswirkungen zu charakterisieren und zu ermitteln.
Die Lokalisierung und Charakterisierung der Fehler, Schwachstellen, Fehlerquellen, Fehler-ursachen und ihre Auswirkungen erfolgen mit empirischen und analytischen Untersuchungsmethoden. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der empirischen Untersuchungs-methode. Die aufwendigen und teuren analytischen Untersuchungsmethoden unterstützen die empirische Schwachstellenanalyse zur Ursachenermittlung bei Fehlern, die nicht augenscheinlich analysier-bar sind und einen hohen Einfluss auf die Qualität oder Wirtschaftlichkeit der Fertigung haben. Ausgangsbasis ist eine IST-Zustandsaufnahme mit einer Beschreibung der anlagen- und arbeitstechnischen Eigenschaften und der Qualitätswerte. Hierbei sind alle Verfahrensschritte von Bedeutung, welche die Werkstücke bis zur Fertigstellung durchlaufen und die Lackierqualität beeinflussen können. Nur eine Betrachtung vom Werkstoff bis zum Fertigprodukt ermöglicht eine systematische Vorgehensweise und ein Erkennen der Abhängigkeiten. Um die Häufigkeiten der einzelnen Fehlerarten zu erkennen, sind Auszählungen durch die Kontrolle oder die Bearbeiter notwendig. Über die so durchgeführte Schwachstellenstatistik können Schwerpunkte für Maßnahmen ermittelt werden. Aus diesen Ergebnissen sind Schwachstellenbeschreibungen zur Erarbeitung und Umsetzung eines Maßnahmenkataloges aufzustellen.