Knowledge4Retail: Künstliche Intelligenz für den Einzelhandel

© Fraunhofer IPA, Rainer Bez
Serviceroboter können zur selbstständigen Regalbestückung genutzt werden.

In Kürze

»Knowledge4Retail« verknüpft die digitale und analoge Welt des Handels, dient dem strategischen Marketing und macht digitale Lösungen für einen individuellen Kundenservice nutzbar: Das Konsortium mit Vertretern aus Wirtschaft, Handel und Forschung entwickelt Technologien und eine offene Plattform für KI-basierte Anwendungen für den stationären Einzelhandel.

Im Detail

Ziel des Projekts ist es, eine neue Generation von Informationssystemen für den Handel und dessen Supply Chains als digitale Innovationsplattform und Ökosystem zu etablieren. Die geplante Plattform soll semantische digitale Zwillinge von Produkten und ganzen Einzelhandelsfilialen als leistungsfähige Datenbasis bereitstellen und somit die Grundlage für KI- und Roboter-Anwendungen unterschiedlicher Anbieter liefern.

Im Rahmen des Projekts werden beispielhaft vier Anwendungsfälle ausgearbeitet, implementiert und getestet, um die Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Nutzen der Plattform für die Stakeholder aufzuzeigen. Aktuell sind die folgenden Szenarien in Planung:

  • »Intelligente Intralogistik«
    Mittels KI können zum Beispiel Wareneingänge aus verschiedensten Quellen hinsichtlich Platzierung und Bedarf filialindividuell sortiert werden.
  • »Optimaler Filialaufbau«
    Mithilfe Künstlicher Intelligenz wird die optimale Sortimentszusammenstellung und -platzierung für die Filialen berechnet, um flexibler auf Kundenbedürfnisse, die sich auch regional unterscheiden, eingehen zu können.
  • »Serviceroboter«
    Roboter können selbstständig Regale bestücken und so Filialmitarbeiter entlasten. Dieser Use-Case repräsentiert die nahtlose Integration von Robotik-Anwendungen in die geplante Plattform.
  • »Intelligenter Kühlschrank«
    Um die Übertragbarkeit der Plattform auf ähnliche Domänen aufzuzeigen, wird in einer Pilotanwendung demonstriert, wie die Plattform mit einem nach dem »Go«-Konzept funktionierenden kassenlosen, intelligenten Kühlschrank interagieren kann.

Die Entwicklungsschwerpunkte des Fraunhofer IPA im Projekt beinhalten unter anderem die folgenden Themen:

  • Weiterentwicklung der ScanStation der Firma Kaptura und des Fraunhofer IPA für die Produktdigitalisierung, um einen umfangreichen semantischen, digitalen Objektzwilling erstellen zu können. Die multimodale Fusion visueller Informationen ermöglicht dabei die robuste hochaufgelöste 3D-Modellierung einer typischerweise sehr breiten Produktpalette. Zudem werden semantisch relevante Produktbestandteile wie Texte oder Logos extrahiert.
  • Standardisierung und Schnittstellen für eine offene Plattform
  • Ausgestaltung und Umsetzung der Pilotanwendungen in den Bereichen Bildverarbeitung und maschinellem Lernen, um Objekte und speziell Einzelhandelsartikel erkennen zu können

Des Weiteren bringt sich das IPA bei der Konzeption der KI-basierten Software-Plattform ein.