Eye-Tracking-Systeme legen Blickführung bei der Arbeit offen
Um die Bedarfsermittlung zu tätigen, ist Wiedenroth mit einem Sensorkoffer im Werk vor Ort. Darin enthalten sind unter anderem Eye-Tracking-Systeme, Bildschirme, Kameras, Tonaufnahmegeräte und QR-Codes. Mit den Kameras zeichnet die Forscherin auf, an welchen Stellen der Monteur seine Hände benutzt und welche Werkzeuge er dabei verwendet. Während Wiedenroth alle Arbeitsschritte aufnimmt, kommentiert der Monteur seine Handlungen. Die Eye-Tracking-Systeme legen offen, welche Bereiche des Arbeitsplatzes der Monteur am längsten im Blick hat, welche er nur flüchtig anschaut und welche er gar nicht wahrnimmt. Die QR-Codes korrespondieren mit den Eye-Tracking-Systemen und zeigen Zusammenhänge bei der Blickführung auf.
Zeitgleich nimmt die Forscherin über individuell entwickelte Schnittstellen die Maschinendaten auf. Mit einer Auswertungssoftware von Blickshift verknüpft sie diese Maschinendaten mit den Nutzerdaten. »Daraus geht beispielsweise hervor, dass nach zwölf Sekunden die Schweißmaschine in Betrieb genommen wird und sich gleichzeitig der Roboterarm bewegt, ohne dass es der Monteur wahrnimmt«, erläutert Wiedenroth. Solche Vorkommnisse bewertet die Forscherin und erstellt daraus einen Index, wie schwerwiegend die aufgedeckten Unzulänglichkeiten sind.