
thyssenkrupp Presta AG, ein führender Hersteller von Lenksystemen und Teil der thyssenkrupp-Gruppe: Transformation eines monolithischen SCADA-Systems zu einer flexiblen, plattformbasierten Shop-Floor-Automation für mehr Flexibilität, Agilität und Herstellerunabhängigkeit der Automatisierungslösungen.
Zielstellung
Die bestehende IT-Landschaft der thyssenkrupp Presta AG kombiniert eine moderne, cloudbasierte MES-Plattform mit einem monolithischen SCADA-System zur Maschinenautomatisierung. Ziel des Projekts mit dem Fraunhofer IPA war es, dieses historisch gewachsene System schrittweise durch eine flexible, plattformbasierte Shop-Floor-Automatisierung abzulösen.
Im Mittelpunkt standen zentrale Anforderungen wie:
Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz, Plug & Produce, Digitaler Zwilling und Asset Administration Shell wurden von Anfang an strategisch mitgedacht – mit dem Ziel, die langfristige Innovations- und Anpassungsfähigkeit der Produktions-IT sicherzustellen.
Vorgehen
Das Projekt wurde von Beginn an als partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der thyssenkrupp Presta AG und dem Fraunhofer IPA aufgesetzt. In einem interdisziplinären Team wurden die Kompetenzen aus Forschung und industrieller Praxis gezielt gebündelt.
Den Auftakt bildete ein gemeinsames Quick Assessment, das in einem Workshop durchgeführt wurde. Ziel war es, ein gemeinsames Verständnis der bestehenden IT- und OT-Strukturen zu schaffen und die Notwendigkeit einer grundlegend neuen Architektur zu bewerten.
Anschließend wurden in enger Abstimmung zentrale Anwendungsfälle definiert sowie die funktionalen und technischen Anforderungen erhoben und priorisiert. Auf dieser Basis entstand eine modulare, herstellerneutrale Zielarchitektur mit klaren Schnittstellen – abgestimmt auf aktuelle und künftige Anforderungen.
In einer gemeinsamen Gap-Analyse wurden Abweichungen zwischen Ist- und Zielarchitektur identifiziert und bewertet. Zudem erarbeitete das Projektteam eine belastbare Entscheidungsgrundlage für geeignete Lösungsbausteine und erstellte eine Roadmap für die sukzessive Umsetzung.
Ergebnis
Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit ist eine zukunftsweisende, flexibel erweiterbare Architektur für die Shop-Floor-Automatisierung. Sie schafft die technologische Grundlage für:
Darüber hinaus wurde eine Methode etabliert, mit der die IT-Architektur künftig kontinuierlich weiterentwickelt werden kann – ein entscheidender Schritt hin zu einer agilen, resilienten und innovationsfähigen Produktionsumgebung.
»Die strukturierte und kollaborative Entwicklung unserer neuen Shopfloor-IT-Architektur hat uns klar aufgezeigt, wohin sich unsere digitale Produktionsstrategie entwickeln muss: hin zu einer modularen, skalierbaren und herstellerunabhängigen Lösung. Durch den Einsatz von Microservices und offenen Schnittstellen schaffen wir die Grundlage für eine zukunftssichere, flexible und investitionssichere Produktions-IT – im Einklang mit unseren Digitalisierungszielen.«
Dr.-Ing. Florian Ettemeyer (Senior Manager Process & Technology)