CassaMobile - Fabrik im Container

© Filippo Gander, SCIPROM Sàrl
Mobiles, modulares und intelligent vernetztes Fertigungssystem auf kleinster Fläche.

In Kürze

Ein Container – vielfältige Anwendungen. Das »CassaMobile« ummantelt eine mobile Minifabrik und löst somit ganz gezielt Problemstellungen, welche bislang ungelöst blieben. So ist sie beispielsweise in der Lage, mit 3D-Druck maßgeschneiderte Produkte innerhalb kürzester Zeit direkt vor Ort herzustellen. 


Gemeinsam zum ersten Prototypen

Der kurzfristige, dingende Bedarf eines Projektpartners an Reinräumen, aufgrund voll ausgelasteter Kapazitäten, stellte die Geburtsstunde der Idee des »CassaMobile« dar. Parallel zur Ideenfindung wurde eine EU-Ausschreibung für mobile Fabriken veröffentlicht. Der Bedarf an mobilen Fabriken war somit international. Um diesem Mammutprojekt gerecht werden zu können, schlossen sich spezialisierte Firmen, Universitäten und das Fraunhofer IPA zusammen und entwickelten ein gemeinsames Konzept. Das Ergebnis war der Prototyp des »CassaMobiles« - ein modular aufgebautes System in einem Container, welches mit bis zu sechs Maschinenmodulen individuell bestückt werden konnte.

 

Vielfältige Anwendungen sind möglich

Im »CassaMobile« sind ein 3D-Drucker für Kunststoffbauteile, eine Fräsmaschine und eine Montageanlage integriert. Dadurch können die Gestaltungsmöglichkeiten, welche die additive Fertigung bietet, mit der Präzision klassischer Fertigungsverfahren kombiniert werden.

Ebenfalls können Bauteile innerhalb des Containers gereinigt und sterilisiert werden. Dies stellt die Grundlage für die Herstellung von beispielsweise orthopädischen Schuheinlagen oder individuellen Knochenbohrschablonen dar.

Eine Kontrolle der Umgebungsbedingungen ist mithilfe eines integrierten Filtersystems möglich, sodass Reinraumbedingungen bis zur Luftreinheitsklasse ISO-Klasse 6 realisiert werden können. Bei Bedarf werden auch luftgetragene, chemische Kontaminationen reduziert.

 

Vorteile einer Containerfabrik

Ein wesentlicher Vorteil im Vergleich zu einer stationären Produktion ist die Mobilität. Die Fertigung individueller Produkte kann in einer unmittelbaren Kundennähe stattfinden, wodurch sich Lieferzeiten deutlich reduzieren. Dieser Vorteil greift insbesondere bei der Versorgung mit individuellen medizintechnischen Produkten.

Durch ein »CassaMobile« ist auch eine Fertigung an entlegenen Orten mit geringer Infrastruktur möglich.

Aber auch die Möglichkeit zur zeitweiligen Erweiterung von Fertigungen, wenn beispielsweise größere Aufträge mit der vorhandenen Produktionskapazität nicht abgedeckt werden können, stellt einen wesentlichen Vorteil dar.

Durch die integrierte Bauart kann die mobile Fabrik sehr schnell für einen Einsatz konfiguriert und als Ganzes an ihren Bestimmungsort gebracht werden.

 

Voraussetzungen für die Nutzung 

Für den Transport und die Aufstellung sind ein normaler Tieflader, ein Kran sowie ein solides, ebenes Fundament vonnöten. Das »CassaMobile« bringt fast alles für den Betrieb mit.

Vor Ort werden kein festes Gebäude und nur wenig Infrastruktur, im Wesentlichen Strom, Frischwasser und eventuell Druckluft, benötigt. Ist der Container einmal aufgestellt, kann er von einer geschulten Person bedient werden. Wird er an einem anderen Ort gebraucht, kann er dorthin transportiert werden.

Es ist also möglich, sehr schnell auf Bedarfe zu reagieren, da weniger Vorlaufzeit als bei klassischen Fabriken nötig ist.

Da die Lagerfläche in einem Container begrenzt ist, liegt der Fokus eher auf kleineren Produkten mit kleiner bis mittlerer Stückzahl.

Große Bandbreite an möglichen Produkten: von der Automatisierungskomponente über orthopädische Produkte bis hin zum chirurgischen Hilfsmittel.

Gefördert von:

The research leading to these results has received funding from the European Community's Seventh Framework Programme under grant agreement No. 609146 (Project CassaMobile). FP7-2013-NMP-ICT-FOF(RTD).

Weiterführende Informationen

Interaktiv-Bericht 1.2017

Projekt-Internetseite

CassaMobile Container Demonstration