Factory-X

© Adobe Stock/Dar1930, generiert mit KI

In Kürze

Factory-X schafft ein offenes und kollaboratives digitales Ökosystem für Fabrikausrüster und -betreiber, das auf den Grundlagen von Catena-X und den Prinzipien der Plattform Industrie 4.0 aufbaut.

Im Detail

Ein häufiges Problem bei der Digitalisierung ist die gemeinsame und skalierbare Datennutzung zwischen Unternehmen. Als Teil des Förderprogramms Manufacturing-X geht Factory-X dieses Problem an, indem es eine Datenraum (engl.: Dataspace) aufbaut, der einen sicheren Datenaustausch ermöglicht, ohne die Datenhoheit zu gefährden. Der Datenraum gewährleistet die Interoperabilität zwischen verschiedenen Sektoren wie der Automobilindustrie, der industriellen Fertigung und der Luft- und Raumfahrt.

Das Projekt verfolgt einen anwendungsfallorientierten Ansatz mit elf verschiedenen Anwendungsfällen, um Geschäftsanwendungen in Europa und weltweit zu entwickeln und zu validieren. Das Fraunhofer IPA ist in Factory-X in der Entwicklung und Implementierung des Factory-X Kernels und von Basisdienste sowie in zwei Anwendungsfällen aktiv.

Als Grundlage für die Arbeiten im Projekt werden Automatisierungen entwickelt, die grundlegende Dataspace Dienste für den Austausch von Daten zwischen unterschiedlichen Unternehmen bereitstellen. Der Kernbestandteil dieser Dienste ist der Dataspace Connector, dessen bereits verfügbare Schnittstellenspezifikation erweitert wurde, um Client Libraries erzeugen zu können. Diese Libraries können in Software integriert werden, die in den Andwendungsfälle genutzt wird, um einen Austausch zwischen Produktionsdiensten und Dataspace Connectoren zu ermöglichen.

Im Anwendungsfall »Information Update and Change Service« liegt der Fokus auf Produkt- und Softwareänderungen. Die zunehmende Zahl vernetzter Produkte und Maschinen erfordern eine zuverlässige Verwaltung solcher Änderungen. Datenräume ermöglichen dabei die automatisierte Benachrichtigung und Bereitstellung von Informationen zwischen den Herstellern und den Anwendern. Gleichzeitig wird Transparenz über die Betriebsmittel und die heterogene Systemlandschaften in Produktionsumgebenen geschaffen. Dies bietet die Grundlage, um Funktions- und Sicherheitsupdates für Geräte und Maschinen effizient und regelkonform durchzuführen. Diese Entwicklungen werden in das Open Source Projekt Eclipse Service Lifecycle Management integriert.

Im Anwendungsfall »Energy-Consumption and Load Management« liegt der Schwerpunkt auf der Transparenz, Analyse und Optimierung von Energieflüssen elektrischer Verbraucher. Die entwickelten Business-Applikationen sollen hierbei eine datenverarbeitende Einheit für mehrere Datenhalter darstellen, die über den gemeinsam nutzbaren Factory-X-Datenraum von mehreren Anwendungspartnern über Unternehmensgrenzen hinweg genutzt werden können. Das Fraunhofer IPA unterstützt hierbei in zwei Bereichen:

Einerseits werden bei zwei Anwendungspartnern Energieflexibilitätsmaßnahmen mithilfe des am Fraunhofer IPA entwickelten FlexAudits systematisch identifiziert und bewertet. Diese Flexibilitätsliste bildet die Ausgangslage für weitere Optimierungsalgorithmen der Konsortialpartner.

Andererseits wird die Entwicklung einer flexiblen, energieoptimierten Produktionsplanung unterstützt. Hierzu werden die Einflüsse von Prognosefehlern und -unsicherheiten auf die Erlöse der Flexibilitätsvermarktung untersucht.

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