Tagung über CFK-Bearbeitung geht in sechste Runde

Mediendienst November 2015 /

Das Institut für Werkzeugmaschinen IfW der Uni Stuttgart und die Abteilung Leichtbautechnologien des Fraunhofer IPA haben zum fünften Mal zur Tagung »Bearbeitung von Verbundwerkstoffen – Spanende Bearbeitung von CFK« eingeladen. Bei der diesjährigen Veranstaltung am 19. Oktober in der Stuttgarter Liederhalle ging es u. a. um Wirtschaftlichkeit von Zerspanungsprozessen, den CFK-Einsatz im Automobilbau oder innovative Diamantbeschichtungen für Werkzeuge. Im Oktober 2016 wird der Kongress fortgesetzt.

© Fraunhofer IPA, Heike Quosdorf
Griet Reucher von der BMW Group referierte bei der 4. CFK-Tagung über die Herausforderungen bei der CFK-Bearbeitung aus Sicht des Automobilbaus.

Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff (CFK) ist in vielen Branchen beliebt. Da er sehr leicht und gleichzeitig extrem stabil ist, eignet er sich besonders für die Luft- und Raumfahrtechnik, den Automobil- oder den Maschinenbau. Die Bearbeitung des Leichtbauwerkstoffs stellt die Industrie aber bis heute vor Herausforderungen. Die Fasern sind so hart und abrasiv, dass sie eine besondere Schneidengestaltung der Bearbeitungswerkzeuge sowie eine genaue Prozesskenntnis und -evaluation erfordern. Um neue Technologien vorzustellen und die Bedürfnisse der Industrie zu ermitteln, laden das IfW und das Fraunhofer IPA seit 2012 jährlich ins Kultur- und Kongresszentrum der Liederhalle ein.

Werkzeugbeschichtung und -geometrie entscheiden über Bearbeitungsqualität

Auch in diesem Jahr stieß sie Veranstaltung mit über 100 Gästen auf großes Interesse. Zu den Referenten gehörten Werkzeug- und Maschinenhersteller, Endanwender und Wissenschaftler. Alexander Blaga vom IfW und Dr. Martin Dressler von der Leuco AG stellten beispielsweise die Bearbeitungsverfahren Fräsen und Sägen einander gegenüber. Dabei konnten sie zeigen, wie sich die geometrische Schneidengestaltung und die Beschichtung des Werkzeugs auf die Bearbeitungsqualität auswirken. Im Vortrag von Griet Reucher, BMW Group, erfuhren die Teilnehmer, welche Technologien zur CFK-Bearbeitung sich für den Automobilbau eignen. Dr. Walter Bauer von BauerTools und IPA-Wissenschaftler Philipp Esch nutzten die Gelegenheit, dem Expertenpublikum ihr gemeinschaftlich entwickeltes, neuartiges Bohrwerkzeug für Stackwerkstoffe vorzuführen.

Im Oktober 2016 wird Tagung fortgesetzt

Parallel zur Tagung fand eine Fachausstellung statt, bei der die Unternehmen den Teilnehmern ihre Produkte und Dienstleistungen im CFK-Bereich präsentierten. Weil das Thema »Spanende Bearbeitung von CFK« für die Industrie auch in Zukunft relevant ist, wird die Tagungsreihe im Oktober 2016 fortgesetzt. Das genaue Datum geben das IfW und das IPA Anfang 2016 bekannt.