Zweistellige Wachstumszahlen belegen Boom der Robotik

Mediendienst November 2016 /

Mehr Verkäufe, höhere Umsätze und gute Prognosen für die kommenden Jahre: 2015 war für die Robotikbranche weltweit erneut ein erfolgreiches Jahr. Dies belegen die steigenden Verkaufs- und Umsatzzahlen sowohl für die Industrieals auch die Servicerobotik, die die International Federation of Robotics (IFR), basierend auf ihren neuesten World-Robotics-Studien, veröffentlicht hat. Das Fraunhofer IPA arbeitet seit Langem eng mit der IFR zusammen und erstellt den jährlichen IFR-Report zur Statistik in der Servicerobotik.

Die Servicerobotik weist dabei seit Jahren ein beeindruckendes Wachstum auf. Die automatisierten Dienstleister sind besonders im gewerblichen Umfeld immer gefragter. Dies zeigen der um 25 Prozent gestiegene Absatz ebenso wie die Zunahme des Verkaufswerts um 14 Prozent auf 4,6 Milliarden US-Dollar weltweit. Haupteinsatzgebiet dieser Serviceroboter ist dabei allen voran die Logistik, die die Anzahl der verkauften Systeme um 50 Prozent steigern konnte. Fahrerlose Transportsysteme in der Produktion wie auch im Handel oder in Krankenhäusern haben an dieser positiven Entwicklung einen großen Anteil. Weitere umsatzstarke Branchen sind die Landwirtschaft, beispielsweise Roboter für das Melken oder den Ackerbau, das Gesundheitswesen, unter anderem für Operationen, und die öffentliche Sicherheit.

Zum Boom der Servicerobotik tragen gleichermaßen privat genutzte Geräte bei, die 2015 ein Absatzplus von 16 Prozent verzeichneten. Sie sind verstärkt als intelligente Helfer bei unbeliebten Routineaufgaben im Haushalt oder als faszinierende Produkte in unserem Lebensumfeld im Einsatz: als Rasenmäher, Staubsauger oder auch für Spiel und Unterhaltung.


Detaillierte Kenntnisse über den Servicerobotik-Markt

Das Fraunhofer IPA ist bereits seit den frühen 1990er-Jahren einer der führenden Akteure der Branche und hat diese durch wegweisende Entwicklungen bedeutend mitgeprägt. Für Martin Hägele, Leiter der Abteilung Roboter- und Assistenzsysteme am Fraunhofer IPA und Autor des IFR-Reports zur Servicerobotik, ist das jährlich neu aufbereitete Branchenbild eine wichtige Grundlage, um nicht nur die Arbeit des Instituts an den Bedürfnissen des Marktes auszurichten, sondern dieses Wissen auch Unternehmen für strategische Entscheidungen zugänglich zu machen. »Aktuell beobachten wir über 620 Servicerobotik-Firmen weltweit und dokumentieren ihr Produktportfolio und aktuelle Innovationen«, erklärt Hägele. »Auffällig ist der momentan hohe Anteil an Start-up-Firmen, der bei fast 30 Prozent liegt.«

Es wird damit gerechnet, dass die Servicerobotik weiterhin als attraktives Betätigungsfeld für Start-ups gilt. Als vorrangige Märkte gelten auch hier Roboterlösungen für die Landwirtschaft, für die Logistik, das Gesundheitswesen und die Rehabilitation. Ebenso für private und häusliche Umgebungen bieten sich verstärkt attraktive und nutzbringende Produktmöglichkeiten, nicht zuletzt durch technische Fortschritte in der Sensorik und in der Vernetzung von Robotern mit mobilen Endgeräten wie Smartphones.


EU-Länder beim Einsatz von Industrierobotern führend

Das IFR Statistical Department veröffentlicht jedes Jahr zwei Studien zur Robotik und gibt neben dem Band zur Servicerobotik ebenfalls den »World Robotics Report« zur Industrierobotik mit umfangreichen Marktanalysen heraus. Auch in diesem Segment sind die Zahlen äußerst positiv. Die 2015 verkauften Einheiten entsprachen mit 254 000 Stück einem Plus von 15 Prozent gegenüber 2014. Die größten Wachstumstreiber sind wie auch in den vergangenen Jahren die Automobil-, Elektronik- und Metallindustrie. Dabei sind die Staaten der Europäischen Union im globalen Vergleich beim Robotereinsatz am weitesten: Mehr als zwei Drittel der Länder mit einer ausgeprägten Roboterdichte, also einer hohen Anzahl an Robotern pro 10 000 Arbeitern, stammen aus der EU.

Eine Veränderung im Markt ist das starke Wachstum des chinesischen Marktes, von dem laut Prognosen der IFR im Jahr 2019 bereits 40 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Robotersystemen ausgehen könnte.

Detaillierte statistische Auswertungen, eine ausführliche Zusammenfassung
des Jahrbuchs sowie weitere Informationen: http://www.ifr.org