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Kommunikations-Tool »FlexNote« greift auf Maschinensteuerung zu

Mediendienst Oktober 2017 /

Mit FlexNote hat das Fraunhofer IPA im Jahr 2016 ein IT-Tool entwickelt, das Beobachtungen in der Produktion zielgerichtet und echtzeitnah kommuniziert. Jetzt wurde die Anwendung erweitert: Mit einem hochperformanten Konnektor können Daten aus der Maschinensteuerung hinterlegt und Fehler von der Maschine selbst in FlexNote eingepflegt werden. Das optimierte Dashboard ermöglicht, Daten nach Bedarf zu filtern. Außerdem können Mitarbeiter über ein Forum diskutieren und in diesem nach Lösungswegen ähnlicher Vorkommnisse suchen.

© Fraunhofer IPA, Rainer Bez
Mit »FlexNote« können Anwender Beobachtungen in der Produktion zielgerichtet und echtzeitnah kommunizieren. Jetzt wurde die Anwendung erweitert, zum Beispiel um ein neues Dashboard oder ein Diskussionsforum.

Bei FlexNote handelt es sich um eine Kombination aus einer mobilen Anwendung und einer Cloud-Anbindung. Sobald ein Mitarbeiter in der Produktion eine Schwachstelle, zum Beispiel eine Leckage oder ein fehlerhaftes Bauteil entdeckt, kann er mit seinem Smartphone oder Tablet ein Bild des betroffenen Bereichs aufnehmen. Gleichzeitig kann er den Fehler in der Aufnahme markieren, schriftlich oder mündlich eine Nachricht dazu verfassen und die Priorität festlegen. Da er sich zuvor mit dem Endgerät an der Maschine anmelden muss, wird auch deren Position exakt ermittelt. Die gesamte Meldung – der Anwender, das markierte Bild, die Nachricht, der Standpunkt – werden gebündelt gespeichert.

Keine Rückfragen nötig

Diese Beobachtungen werden automatisch synchronisiert und somit weitergegeben. Benachrichtigungen erhalten sowohl der Mitarbeiter selbst als auch der Maschinenverantwortliche, somit wird eine verteilte oder parallele Bearbeitung möglich. Weiterhin ist bei jeder Maschine hinterlegt, welche Befunde bereits erfasst wurden. Diese Meldungen werden in einem zentralen IT-System, zum Beispiel auf einem sicheren Server des Unternehmens oder in einer externen Cloud, gespeichert. Auf diese Weise ist es den Mitarbeitern möglich, Beobachtungen echtzeitnah im Team zu kommunizieren. Die Gefahr von Mehrfachmeldungen sinkt ebenso wie das Risiko, dass Informationen beim falschen Ansprechpartner landen und untergehen. Da das Live-Bild in Verbindung mit der digitalen Text- oder Sprachnachricht und dem exakten Maschinenstandpunkt weitergegeben wird, sind weniger Rückfragen nötig. Zuletzt geht die Kommunikation schneller vonstatten, da alle relevanten Informationen gebündelt aufgenommen und weitergegeben werden.

Drei Zusatzfunktionen integriert

Mit der Erweiterung erlaubt es FlexNote neuerdings, Daten aus der Maschinensteuerung in einer Notiz abzuspeichern. Möglich macht dies ein am IPA entwickelter hochperformanter Konnektor, der auf alle gängigen Steuerungssysteme zugreifen kann. Da die Meldungen im zentralen IT-System hinterlegt sind, lassen sich Fehlerzusammenhänge über einen längeren Zeitraum hinweg noch präziser ermitteln und standortunabhängig Erfahrungen von einer Anlage auf eine andere übertragen. Die Maschine selbst kann auch Meldungen in FlexNote einpflegen, wenn ein Fehler im Ablauf vorkommt. Außerdem wurde das Dashboard der Anwendung optimiert. Der Nutzer kann sich nun die gewünschten Leistungskennzahlen (Key Performance Indicators, kurz KPI) nach Bedarf ausgeben lassen. Beispielsweise ist es möglich, die häufigsten Fehler einer bestimmten Maschine in einem ausgewählten Zeitraum herauszufiltern. »Nachhaltige, ganzheitliche Analysen sind damit kein Problem mehr«, hebt Gutjahr hervor. Neu ist auch eine Forumsfunktion, mit der sich die Mitarbeiter echtzeitnah über die Beobachtungen austauschen können. Dabei können sie nicht nur über Lösungsmöglichkeiten diskutieren, sondern auch nach ähnlichen Fragestellungen und Vorkommnissen suchen. Intrinsisches Mitarbeiterwissen wird so für alle Berechtigten zugänglich gemacht.

Sensible Daten sind sicher

FlexNote kann entkoppelt von der IT-Infrastruktur des Unternehmens laufen. Dadurch erhalten Nutzer keinen Zugriff auf sensible Unternehmensdaten. Weiterhin müssen Maschinen- und Anlagen nicht erst angebunden werden. »Die Anwendung lässt sich somit auch von Dienstleistern als Service nutzen. Außerdem ist kein hoher Installationsaufwand erforderlich«, schildert Gutjahr. Potenziale bietet FlexNote für jedes Unternehmen, das Maschinen oder teilautomatisierte Arbeitsplätze einsetzt. Aktuell suchen die Forscher nach Probanden, die FlexNote in gemeinsamen Projekten testen und weiterentwickeln möchten. »Wir sind offen für kundenspezifische Anpassungen und neue Geschäftsmodelle«, bestätigt der Projektleiter.

© Fraunhofer IPA, Rainer Bez.
Mit dem neuen Dashboard lässt sich das Aufkommen von Informationen in FlexNote bedarfsgerecht anzeigen und filtern.