Durchlaufzeit halbiert bei GEA Bock

© Fraunhofer IPA

In Kürze

GEA Bock sieht sich einer großen Produktvarianz in den Montageprozessen konfrontiert. Analysen anhand der Wertstrommethode und des Vorranggraphen zeigen Potenziale, die durch eine verbesserte Bereitstellungstrategie gehoben werden können. Das neue Logistikkonzept senkt die durchschnittliche Druchlaufzeit um die Hälfte.

Im Detail

Die GEA Bock GmbH produziert in Frickenhausen Kühlkompressoren. Diese werden je nach Variante in Fließ- oder Standplatzmontage montiert. Aufgrund stärkerer Nachfrage und zunehmender Produktvarianten nimmt die Teilevielfalt extrem zu. Das führt oft dazu, dass entweder zu viel oder auch zu wenig Material bereit steht. GEA nahm dies zum Anlass, das Fraunhofer IPA mit einem neuen Montagekonzept zu beauftragen, welches die Montage hochflexibel gestaltet und eine höhere Stückzahl ermöglicht.

Die Wissenschaftler des Fraunhofer IPA kamen zum Ergebnis, dass die Durchlaufzeit bei einigen Produkten sogar von 3 Wochen auf bis zu 3 Tage reduziert werden kann. Dabei gingen sie wiefolgt vor.

  1. Anhand der Wertstromanalyse visualisierten die Wissenschaftler die Prozesskette aller Produktfamilien. Dazu erfassten sie die Arbeitsinhalte, die Prozess- und Durchlaufzeiten sowie Engpässe oder Überschüsse.
  2. Es folgte die Fokussierung auf die einzelnen Montagestationen, deren Tätigkeitsinhalte und gegenseitige Abhängigkeiten. In einem neuen Montagekonzept wurden die notwendigen Montagesequenzen berücksichtigt und die Gesamtmontage auf den Kundentakt ausgerichtet. Die Arbeitsinhalte der einzelnen Montageschritte werden geglättet (Abtaktung).
  3. Zuletzt entwickelten die Wissenschaftler mit dem passenden Bereitstellungskonzept die Logistikstrategie, um die Durchlaufzeitsenkung zu ermöglichen.

Einblicke ins Projekt

„Wegen der zunehmenden Produktvarianten, mussten wir handeln: das neue Montagekonzept sagt uns genau welche Kompressoren wir wann und wie mit welchem Material fertigen sollen. Die Halbierung der Durchlaufzeit spricht für sich.“ 

Bernhard Lambertz, Projektleiter Supply Chain & Production

 

Von der Analyse der Abtaktung zur Bereitstellungsstrategie. Grafik: Fraunhofer IPA