Präsenz-Workshop  /  04. Juli 2023, 9.30 Uhr – 17.00 Uhr

Digitaler Zwilling: Der Weg zur unkomplizierten Umsetzung in der Produktion

In der heutigen Zeit der Industrie 4.0 ist eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Zur Sicherstellung einer ganzheitlich digitalisierten Wertschöpfungskette ist es erforderlich, sämtliche industriellen Gegenstände wie Anlagen, Systeme und Komponenten sowie Prozesse mit den digitalen Zwillingen auf einheitliche Weise auszustatten. Zur Umsetzung digitaler Zwillinge in der Industrie 4.0-Umgebung kommt die sogenannte Asset Administration Shell (AAS) bzw. Verwaltungsschale zum Einsatz. Sie dient als Schnittstelle zwischen dem physischen Objekt und der digitalen Welt und ermöglicht einen standardisierten Informationsaustausch.

Obwohl die Grundidee des digitalen Zwillings einfach erscheint, stellt seine erfolgreiche Umsetzung im eigenen Unternehmen jedoch eine erhebliche Herausforderung dar. Dabei bleibt oft unentdeckt, dass es bereits standardisierte Open-Source-Lösungen wie AAS existieren, die für den Einsatz in der Produktionsumgebung genutzt werden können.

Im Präsenz-Workshop »Digitaler Zwilling: Der Weg zur unkomplizierten Umsetzung in der Produktion« am 04. Juli 2023 von 9:30 bis 17:00 Uhr erklären Forschende vom Fraunhofer IPA was hinter dem Konzept des digitalen Zwillings und der AAS steckt und wie man von der Theorie zur Implementierung in eigenem Unternehmen kommt. Hierbei werden die Informationsmodellierung der realen Prozesse, der Aufbau der AAS-Modelle und die technische Umsetzung mit Open-Source SDK behandelt. Außerdem wird eine Führung im Future Work Lab angeboten, bei den verschiedenen Anwendungsfällen zum Digitalen Zwilling und Künstlichen Intelligenz für die Fabrik der Zukunft anhand von Demonstratoren vorgeführt werden.

 

Inhalte

Im Workshop wird das Konzept des digitalen Zwillings erklärt und die Grundlagen der AAS und deren Teilmodelle vermittelt. Die Teilmodelle stellen die Informationen, wie Eigenschaften, Parameter, Variablen und Fähigkeiten, der realen Anlagen in strukturierter und standardisierter Weise dar.

Darüber hinaus wird dargestellt, wie ein AAS-Modell mit den standardisierten Teilmodellen aufgebaut und auf dem IT-System implementiert wird.

Die interaktiven Übungsrunden sollen das Verständnis für die Entwicklung und Umsetzung der erarbeiteten Anwendungsfälle aus realen Beispielen vertiefen und deren detaillierte Analyse in Bezug auf die Anwendung der AAS-Teilmodelle demonstrieren. Im Future Work Lab werden andere Ansätze vom digitalen Zwilling vorgeführt.

Folgende Inhalte werde im Workshop vermittelt:

  • Digitaler Zwilling und seine Umsetzung als AAS für die Industrie 4.0
  • AAS-Metamodell, AAS-Teilmodelle und deren Aufbau 
  • Anwendungsfälle der AAS-Teilmodelle
  • Aktueller Status über Teilmodellentwicklungen, AAS-Community, Werkzeuge und Umsetzung
  • IT-Umsetzung der AAS
  • Demonstration des digitalen Zwillings

 

Zielgruppe

Der Workshop richtet sich an KMU und produzierende Unternehmen, die noch keine bis wenig Erfahrung mit dem Konzept des digitalen Zwillings sowie der AAS haben und erste praktische Schritte zur Umsetzung erlernen möchten.

 

Nutzen für die Teilnehmenden

Die Teilnehmenden können die hier erworbenen praktischen Fähigkeiten nutzen, um selbstständig die entsprechenden Anwendungsfälle im eigenen Unternehmen zu entwickeln, die Teilmodelle der Verwaltungsschale zu erarbeiten und die aufgebauten AAS-Modelle in der IT-Infrastruktur umzusetzen.

 

Sonstige Informationen

Die AAS ist eine Umsetzung des digitalen Zwillings und stellt die Schnittstelle für Industrie 4.0-Kommunikation zur Verfügung. Die AAS setzt sich aus vielen verschiedenen Teilmodellen zusammen, die die Eigenschaften eines Gegenstands in der Produktion detailliert beschreiben.

Die IDTA und das Projekt InterOpera erarbeiten eine standardisierte Umsetzung der Verwaltungsschale in der Praxis. In Zusammenarbeit mit der Industrie werden praktikable und interoperable Teilmodell-Vorlagen der AAS entwickelt und standardisiert. Die Teilmodell-Vorlagen werden als Open-Source-Ressourcen zur Verfügung gestellt.