Wertstromdesign und Auftragsabwicklung bei Klaiber – Zielbild in der Auftragsabwicklung und der Produktion

Das Fraunhofer IPA führt den mittelständischen Markisenhersteller Klaiber mit Wertstromdesign und Auftragsmanagement vom Handwerks- zum Industriebetrieb.
© Klaiber Sonnen- und Wetterschutztechnik GmbH
Das Fraunhofer IPA führt den mittelständischen Markisenhersteller Klaiber mit Wertstromdesign und Auftragsmanagement vom Handwerks- zum Industriebetrieb.

In Kürze

Steigende Stückzahlen bei ausgeprägter Saisonalität haben die Auftragsfertigung von Klaiber, Hersteller von Sonnen- und Wetterschutzsystemen und Überdachungen, an kapazitive und organisatorische Grenzen gebracht. Im kombinierten Wertstrom- und Auftragsmanagementprojekt analysierten die Expertinnen und Experten des Fraunhofer IPA die Prozesse und entwickelten ein Zielbild von Produktion und Prozessen, das u. a. eine Halbierung der Durchlaufzeiten ermöglicht.

Im Detail

Am Standort Forst produziert die Klaiber Sonnen- und Wetterschutztechnik GmbH kundenindividuelle Markisen und weitere Beschattungssysteme im Premiumsegment.

Das starke Stückzahlwachstum der vergangenen Jahre hat die Produktion von Klaiber an kapazitive Grenzen gebracht. Dies zeigt sich insbesondere in der Hochsaison, in der die Stückzahlen typischerweise bis zu 270% über denen der Nebensaison liegen. Zudem entsprachen der Auftragsabwicklungsprozess und die hierfür eingesetzten IT-Werkzeuge nicht mehr den gestiegenen Anforderungen von Klaiber. Um die zeitgemäße und angestrebte Entwicklung vom Handwerks- zum Industriebetrieb zu unterstützen und weiterhin hochqualitative Produkte mit geringer Lieferzeit zu fertigen, waren daher sowohl die Produktionsabläufe als auch die Auftragsabwicklungsprozesse neu zu entwickeln.

Im Rahmen der Wertstromanalyse wurden die Produktionsprozesse aufgenommen und Potenziale abgeleitet. Auf dieser Basis hat das gemeinsame Projektteam des Fraunhofer IPA und Klaiber einen Sollzustand der Produktion mit Hilfe der acht Gestaltungsrichtlinien des Wertstromdesigns entwickelt. Die Kapazitäten wurden so angepasst, dass sie den aus der Kundennachfrage resultierenden Anforderungen entsprechen – die Saisonalität erforderte hier gesonderte Kapazitätsauslegungen für Hoch- und Nebensaison. Eine gezielte Trennung von Wertschöpfung und Logistik und eine strukturelle Anpassung des Auftragsnetzes ermöglichen außerdem eine Halbierung der Produktionsdurchlaufzeit. Ein zusätzlich eingeführtes Shopfloor- Management- System unterstützt zudem bei der kontinuierlichen Verbesserung der Produktionsprozesse.

Im Bereich des Auftragsmanagements analysierte das Projektteam den Auftragsabwicklungsprozess sowie dessen Planung und Steuerung. Es erarbeitete Verbesserungspotenziale der ERP-gestützten Prozesse und ihrer IT-Unterstützung. Basierend darauf entwickelte das Team ein Grobkonzept der ERP-gestützten Auftragsabwicklung. Dieses bildet die Grundlage für die Auswahl und die Einführung eines neuen ERP-Systems.

Einblicke ins Projekt

»Die systematische Analyse und der Blick von außen ergaben neue Lösungsansätze. Insbesondere die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die konkreten Lösungen waren für uns sehr wertvoll.«

Ralf Klaiber, Inhaber und Geschäftsführer Klaiber Sonnen- und Wetterschutztechnik GmbH

Das könnte Sie auch interessieren

Kompetenz

Wertstromanalyse und Wertstromdesign

Quick Check Auftragsmanagement